6.11.09

delhi und haridwar

mittwoch, 4.11.
nachdem wir um halb vier aufgestanden sind und noch nen letzten neskaffee zu uns genommen haben (danke conny), gings halb acht mit dem flieger erstmal nach london. der pilot war so nett, ne extrarunde ueber die city zu fliegen und so haben wir jetzt auch mal die tower bridge gesehen. die maschine nach delhi war ziemlich gut gefuellt mit langbaertigen maennern und frauen mit punkt (bindi) auf der stirn und landete kurz nach halb zwei a.m. indischer zeit auf dem indira gandhi airport.

donnerstag, 5.11.
die langersehnte zigarette haetten wir uns auch sparen koennen, da delhis smog einem sowieso eine ganz schoene droehnung verpasst. kopfschmerzen inklusive.

nach ein paar stunden in der wartehalle machten wir uns halb sechs mit einem altertuemlichen taxi auf dem weg in die innenstadt. das verschaffte uns gleich mal einen ueberblick ueber die indische verkehrsordnung. gefahren wird normalerweise links, im zweifelsfall aber auch rechts. rot ist auch nur eine farbe wie gelb und gruen und sonst ohne grosse bedeutung. wenn man ueberholt, hupt man. allerdings auch, wenn einem etwas entgegenkommt oder ueberhaupt immer. unser fahrer setzte uns noch im dunkeln am connaught place, dem ziemlich heruntergekommenen herz von new delhi ab. obdachlose neben bankhochhaeusern. aus der ferne das gebell einer hundemeute, und unser erster sonnenaufgang in indien, in romantischem rot gehalten (smog). ein aelterer herr mit turban bot uns ne motorrikscha zum busbahnhof an. dort angekommen, wurden wir mit unseren dicken rucksaecken erstmal zum zielpunkt diverser angebote. taschentuecher, essen, uhren etc. dabei wollten wir nur den bus nach haridwar. erstaunlicherweise wurden wir von einem dreikoepfigen geleitschutz zuegig hingebracht.

so ne busreise mit staatlichen gefaehrten hats in sich. neben der tatsache, dass in delhi an jeder ecke gebaut wird (man aber trotzdem offenbar nicht mit der bevoelkerungszahl mithalten kann) sind die vorhandenen strassen fuer deutsche verhaeltnisse schlecht ausgebaute feldwege und so dauert es erstmal zwei stunden, bis man ansatzweise aus delhi raus ist. zudem hatte der bus geschaetzte fuenfzig jahre aufm buckel und eine sehr schlechte federung (wenn ueberhaupt). auf der haelfte der strecke gabs nach drei stunden eine kurze pause am strassenrand, aus dem fenster waehrend der fahrt diverse tempel, einen affen aufm dach und auch mal zwei lastentragende kamele.

nach sechseinhalb stunden erreichte der bus gegen zwei uhr mittags das staedtchen haridwar. der ort gehoert zu den sieben heiligen staetten des hinduismus, und zwar wegen seiner lage. hier tritt der ganges aus den vorgebirgen des himalaya hinaus in die ebene. nach geschaetzten hundert leuten, die uns eine rikscha und/oder ein hotel anbieten, haben wir die nase voll und checken im "midtown" ein, wo wir an der rezeption einen einigermassen guten preis verhandeln koennen. danach folgen etwa zwanzig stunden erholungsschlaf.
freitag, 6.11.
kurz nach mittag brechen wir zu einem spaziergang durch haridwar auf und kehren erst einmal in eine dhaba, eine kleine schnellkueche am strassenrand ein. hier treffen wir ein italienisches paar, die ersten nicht-inder, die uns begegnen. zum mittag gibts dhal und vegetarische kofta, beides gut gewuerzt und mit reis. nach etwa der haelfte sind wir satt und haben fuer etwa 2,30 euro sehr gut gegessen. um dem gehupe, gerufe und dem allgemeinen chaos etwas zu entkommen, begeben wir uns an die ufertreppen am blauen ganges, der hier sehr schnell vorrueberfliesst und breiter ist, als die elbe in dresden. in der ferne sind die ersten gipfel des himalaya zu sehen.

einige erkenntnisse: angesprochen wird meist nur der "good sir", eigentlich nie seine "wife". und auch fast nur, wenn man mit der kraxe unterwegs ist. ein kurzaermliges t-shirt an lenka erregt aufmerksamkeit und busfahren ist bloed, sogar teurer als mit dem zug.

wir bleiben noch bis sonntag in haridwar und brechen dann in richtung dharamsala, zum dalai lama, auf. phir milenge! (wir werden uns wiedersehen)

ps: ein hoch auf die krise, sie macht indien billig wie nie zuvor.

5 Kommentare:

  1. liebe kinder...ist das schön von euch zu hören!!!
    ich sehe ihr habt schon einige entscheidende erlebnisse gehabt (menschenmassen und der dazugehörige trubel)...und werdet sicher noch jede menge weitere erleben...dafür wünsche ich euch glück und muße...eure m.
    übrigens stimmt die zeitangabe nicht (also ich bin nicht nachts im büro)

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  2. Moji lubi,

    2,30 euro, das kennen wir doch aus dem steinhaus!! Wo bleiben die niedrigen Preise?
    Der erste Blog ist super! Vergesst die Bilder nicht !!

    liebste bautzengrüße!!! alena

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  3. ist das schön, dass wir auf diese art eure reise begleiten dürfen. warte gierig auf die kommenden berichte und, richtig, auch auf bilder.
    liebe grüße aus berlin von conny.

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  4. Liebe Grüße aus J.freuen uns sehr über die ersten Eindrücke! Viel Freude weiterhin!! Marlies

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  5. Ich bin gerade aus Köln gekommen und habe auch euern 1. Bericht verschlungen. Liest sich wirklich gut und schafft eine ganz andere Nähe. Besten Dank und noch viel mehr!
    lg & solong Mario

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